Vogelzucht Walter Bohland
  Eigene Berichte
 
 
 


Zuchtvorbereitung unserer Hennen


 


Der Anlass für diesen Bericht war die häufige Nachfrage von verschiedenen Züchtern warum die Zucht bei uns in der Regel relativ problemlos läuft.
Der Satz „Nach der Zucht ist vor der Zucht“ wird häufig von Züchtern verwendet. Allerdings glaube ich persönlich, dass viele Züchter wenig oder aber kein Augenmerk auf die Vorbereitung Ihrer Zuchtvögel – im heutigen Fall der Hennen – legen.
Bei uns beginnt die Vorbereitung eigentlich bereits nach der Zucht! Ich bin seit unserem Neubau Gottseidank in der Lage, meine Vögel entsprechend innerhalb dreier recht großzügigen Volieren zu sortieren. Auch Tobias hat auf Grund seiner Räumlichkeiten die Mögilchkeit seine Vögel zu sortieren. Auch hier werden die Hennen nach der Zucht in geräumigen Volieren gehalten und bekommen somit die notwendige Ruhe.
In der ersten Voliere setze ich alle Jungvögel versehen mit unterschiedlichen Farbringen nach dem Selbständig werden ab. Sobald hier ein Jungvogel beim Gesangsstudium gesehen wird, wird selbiger raus gefangen, der zusätzliche Farbring entfernt und er kommt in die Voliere Nr. 3 zusammen mit meinen Zuchthähnen. Somit sortiere ich im Laufe des Sommers bereits 95 % meiner Jungvögel nach Hahn und Hennen. Alle Jungvögel die dann im Herbst in der ersten Voliere fliegen sind theoretisch Hennen, ausnahmen bestätigen allerdings auch hier die Regel.
Meine Zuchthennen kommen nach der Zucht in die mittlere Voliere und fliegen dort den Sommer über. Hier wird den Vögeln die notwendige Ruhe gegönnt, da ich ja in dieser Voliere kaum einmal einen Vogel heraus fangen muss. Die Vögel werden hier den Sommer über mit einem guten Mischfutter versorgt. Zusätzlich erhalten Sie Gritt, Eierschalen und Magensteinchen zur freien Aufnahme. In separaten Näpfen wird dann noch eine Konditionsfutter versehen mit der erforderlichen Menge Lutein verfüttert. An Grünfutter verfüttere ich während der Zucht ausschließlich Brokolie. Badewasser und Trinkwasser – ab und an versetzt mit Obstessig – gibt es jeden Tag. In den Volieren gibt’s dann Löwenzahn satt, incl. den Blüten, Samenständen usw. Sofern es einem der Bauer erlaubt, verfüttere ich auch Unmengen von Raps im Blühenden Zustand oder aber auch mit den Samenständen. Den Raps verfüttere ich solange wie das Feld auf dem er wächst was her gibt. Allerdings kläre ich in der Regel vorher ab, ob der Raps gespritzt ist oder nicht. Melonenschalen, Gurkenscheiben und –schalen werden sporadisch mit verfüttert. Medikamente zur Vorbeugung ect. werden nicht gereicht. Es werden auch keine speziellen Kuren ect. verabreicht.
 
Die Vögel überwintern komplett kalt. Auf Grund meinen beruflichen Gegebenheiten wird im Herbst den Vögeln Beleuchtung angeboten und zwar bis 19.00 Uhr abends mit Vollicht und anschl. noch ca. 20 Minuten mit einer Not Lampe damit die Vögel Ihre Schlafplätze aufsuchen können. Meine Vögel haben in dieser Zeit morgens keine zusätzliche Beleuchtung und sitzen auch komplett kalt. Den vorderen Bereich meiner Voliere kann ich mit zusätzlichen Rahmen – versehen mit Plexiglas – soweit abhängen dass es den Vögeln hier nicht zieht. Mit minus 10 Grad kommen meine Vögel durchaus gut zurecht. In der extrem kalten Jahreszeit steht das Trinkwasser allerdings auf entprechenden Heizplatten damit Ihnen immer Trinkwasser zur Verfügung steht.  Diese Regelung hat sich in meiner Anlage bestens eingespielt. Im frühen Herbst sortiere ich dann unter den Jungvögeln die Hennen heraus die ich im kommenden Jahr zur Zucht einsetzen möchte. Die Junghennen fliegen dann zusammen mit den Zuchthennen in der mittleren Voliere und zwar solange, bis ich die Hennen Mitte Januar zur Zucht vorbereite.
Nach der DM sitzen nun meine Zuchthähne in den Boxen und werden mittels Licht und Temperatur in den Frühling versetzt. Nach 14 Tagen werden die Hennen die ich zur Zucht einsetzen möchte in meinen größeren Flugvolieren im Zuchtraum ebenfalls dem beginnenden Frühling ausgesetzt. Innerhalb der nächsten 14 Tage wird nun das Licht auf ca. 14 – 15 Stunden verlängert. Die Vögel werden mit einem guten Mischfutter, Aufzuchtsfutter, Grit und Eierschalen entsprechend versorgt. Das Aufzuchtsfutter mische ich mir entsprechend zusammen aus zwei Teilen feuchtem Aufzuchtfutter und einem Teil trockenem Aufzuchtfutter. Zusätzlich gebe ich dieser Mischung Lutein, Spirulina, spezielle Bierhefe und Brenneselsamen bei. Ab und an gebe ich dieser Mischung noch etwas an Vitaminen aus dem Hause Hungenberg bei. Die Mischung hat sich bei mir bewährt. Weitere Infos kann ich gerne jedem interessierten Züchter zukommen lassen. Zusätzlich werden in diesen 14 Tagen bis zum eigentlichen Verpaaren der Vögel noch hartgekochte Hühnereier von glücklichen Hühnern aus der Nachbarschaft verfüttern. Feingehackt unter dem Aufzuchtfutter. 2 – 3 Mal wird in dieser Zeit bereits Keimfutter an die Hennen verabreicht. Nachdem die Hennen weitere 14 Tagen auf die Zucht vorbereitet sind, werden die Vögel verpaart. Hennen die in dieser Zeit keinen  fitten Eindruck machen, werden auch nicht zur Zucht eingesetzt und verbleiben vorerst in den Innenvolieren. In der Regel sind dann 14 Tage später die ersten Eier in den Nestern.
Auf die Gabe von Zucht steigenden Mitteln wird bewusst verzichtet. Meiner Meinung nach bringen gut vorbereitete Vögel in der Zucht mehr, als solche Vögel die über unnötige Mediakamenten und Vitamingaben gedopt wurden. Dies muss aber jeder Züchter mit sich selbst ausmachen was und in welchen Mengen er seinen Vögeln Futterzusätze verabreichen möchte.

Walter Bohland und Tobias Pult
 
   
 
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